Verabschiedung unseres Fraktionsvorsitzenden Werner Jessen im Gemeinderat am 30.03.2021 und Verleihung des Verdienstabzeichen des Städtetags Baden-Württemberg in Gold mit Lorbeerkranz

Am Dienstag, den 30.03.2021 wurde unser Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Balingen, Werner Jessen, vom Oberbürgermeister der Stadt Balingen offiziell auf seinen eigenen Wunsch hin in der Sitzung des Gemeinderates Balingen offiziell verabschiedet.

Er wurde nach über 40 Jahren der ehrenamtlichen Tätigkeit für die Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat der Stadt Balingen offiziell verabschiedet.

Hierfür noch mehr Worte der Erinnerung und des Einsatzes für das Gemeinwohl der Stadt Balingen zu finden ist fast unmöglich, weshalb an dieser Stelle auf die sich im Anhang befindliche offizielle Abschiedsrede von unserem Oberbürgermeister Helmut Reitemann verwiesen wird, als auch auf die offizielle Abschlußrede von Werner Jessen selbst.

Wir von der Fraktion wünschen dir und deiner Frau Ulrike alles erdenklich Gute für die Zukunft und Gesundheit und freuen uns, dass du uns auch weiterhin mit deinen Ratschlägen zur Verfügung stehst.

Anbei ein paar Impressionen von der offiziellen Verabschiedung

Rede von Herrn Oberbürgermeister Helmut Reitemann

anlässlich der Würdigung von Herrn Werner Jessen

zur Verleihung des Verdienstabzeichens des Städtetags

Baden-Württemberg

in Gold mit Lorbeerkranz

und seiner Verabschiedung aus dem Gemeinderat

in der GR-Sitzung am 30. März 2021

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

nachdem der Gemeinderat nun festgestellt hat, dass den Anträgen von Herrn Jessen und von Herrn Gess auf Ausscheiden aus dem Gemeinderat stattgegeben werden kann, möchte ich die beiden Herren natürlich nicht ohne einen Rückblick auf ihr Wirken und nicht ohne Dankesworte aus diesem Gremium hier verabschieden.

Ja lieber Herr Jessen und lieber Herr Gess,

mit Ihnen beiden verabschieden wir heute zwei wahre „Urgesteine“ der Balinger Kommunalpolitik, denn sie beide können auf – zusammengenommen – nahezu 68 Jahre im Balinger Gemeinderat zurückblicken!

Über all diese Jahre hinweg haben Sie beide sich in den Dienst der Stadt Balingen gestellt, haben unzählige Stunden für die Sitzungen des Gemeinderates, der Ausschüsse und Ihrer Fraktionen aufgewendet, haben die Sitzungen vor- und nachbereitet und ja, zuweilen auch unpopuläre, aber notwendige Entscheidungen mitgetragen und sich für diese vor der Bürgerschaft rechtfertigen müssen.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen beiden daher meinen herzlichen Dank für Ihr Engagement aussprechen, denn kommunalpolitisches Engagement ist nie selbstverständlich und auch nie langweilig: Weil eben die Kommunalpolitik das Fundament unserer Demokratie bildet und ohne dieses Engagement Demokratie auf kommunalpolitischer Ebene schlicht nicht möglich wäre.

Auf kommunaler Ebene wird Demokratie aktiv gelebt und Zukunft gestaltet. Für die meisten Bürgerinnen und Bürger ist ihre Gemeinde doch die nächste und unmittelbarste politische Institution. Hier ist Politik am greifbarsten. Denn hier wird entschieden, was die Menschen in ihrem Alltag hautnah betrifft.

Aber ein Amt in der Kommunalpolitik ist nicht immer so einfach. Es erfordert Mut, Verantwortungsbewusstsein, Einsatzbereitschaft und die Fähigkeit zu Kompromissen und zum Ausgleich.

Denn, meine Damen und Herren, genau das ist gelebte Demokratie und zeigt, dass man unterschiedliche Meinungen und unterschiedliche Auffassungen in friedlicher Art und Weise durch Diskussion und Mehrheitsentscheidung regeln kann. Dies ist ein hohes und bei weitem nicht selbstverständliches Gut. Und dieses Gut ist es, um das wir in vielen Ländern der Welt auch beneidet werden.

Sie beide, lieber Herr Jessen und lieber Herr Gess, haben die Kommunalpolitik in Balingen und die politische Kultur in unserer Stadt über viele Jahre und Jahrzehnte maßgeblich geprägt und deshalb möchte ich nun einfach nochmals einen Blick auf Ihr Wirken hier im Gemeinderat werfen:

TOP 3.2

Beginnen möchte ich zunächst mit Ihnen, lieber Herr Jessen, denn gleichzeitig zu Ihrer Verabschiedung aus dem Gemeinderat ist es mir eine große Ehre, Sie anlässlich Ihrer über 40-jährigen Tätigkeit im Gemeinderat der Stadt Balingen mit dem „Verdienstabzeichen des Städtetags in Gold mit Lorbeerkranz“ auszuzeichnen.

Die Auszeichnung mit dem Verdienstabzeichen des Städtetags Baden-Württemberg hätten Sie eigentlich bereits bei der letztjährigen Hauptversammlung des Städtetags am 15. und 16. Oktober erhalten sollen. Die Verleihung konnte allerdings – Corona-bedingt – nicht stattfinden. Aus diesem Grunde darf ich Ihnen heute persönlich diese außerordentliche Ehrung überreichen und Ihnen nochmals ausdrücklich für Ihr jahrzehntelanges Handeln zum Wohle unserer Stadt und unseres Gemeinwesens danken.

Über 40 Jahre sind Sie nun ununterbrochen Mitglied und wichtiger Bestandteil des Gemeinderates. Und in dieser Zeit haben Sie sich mit ganzem Herzen nicht nur hier im Gemeinderat, sondern auch in nahezu allen Ausschüssen und vielen weiteren Institutionen eingebracht. So waren Sie Mitglied im Verwaltungsausschuss, im Technischen Ausschuss, im Stadtwerkeausschuss, im Umlegungsausschuss, im Gemeinsamen Ausschuss der Städte Balingen und Geislingen, in der Ehrenkommission und in verschiedenen Zweckverbänden. Durch ihr Wirken haben Sie unsere Stadt über viele Jahre hinweg positiv geprägt und vorangebracht.

Vieles könnte an dieser Stelle über Ihr ehrenamtliches Wirken berichtet werden. Heute Abend möchte ich, aufgrund des begrenzten zeitlichen Rahmens, aber lediglich die wichtigsten Meilensteine Ihrer kommunalpolitischen Laufbahn skizzieren:

In Ihrer Zeit als Gemeinderat haben Sie viele wichtige Angelegenheiten für die Stadt Balingen mitberaten, mitentschieden und auch Verantwortung dafür übernommen. So standen viele Themen beispielsweise der Stadtsanierung auf der Tagesordnung, wie die Schaffung der neuen Stadtmitte mit Fußgängerzone und Marktplatz, die Neubebauung des Quartiers Klein-Venedig, die Neugestaltung des Kirchplatzes oder zahlreiche Bebauungspläne, mit denen Wohn- und Gewerbegebiete ausgewiesen und für viele Menschen Wohnen und Arbeiten in unserer Stadt möglich wurde.

Ein großes Projekt war natürlich auch der Neubau und die in den Jahren 2009/2010 durchgeführte Sanierung und Erweiterung der Stadthalle, die nun auch seit ca. 40 Jahren kultureller Mittelpunkt nicht nur für Balingen, sondern für die gesamte Region ist.

Weitere wichtige Themenfelder waren und sind vor allem die Bildung und die Betreuung. So stand der Ausbau der Balinger Schulen zu Ganztageseinrichtungen ebenso auf der Agenda, wie auch die Schaffung von Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren oder auch die zahlreichen Schulsanierungen und -erweiterungen, für die in den letzten Jahren zahlreiche Beschlüsse gefasst werden mussten und nach wie vor zu entscheiden sind.

Nicht vergessen werden darf auch das aktuell laufende Projekt „Gartenschau 2023“, das die Gremien nun schon seit etlichen Jahren sehr intensiv beschäftigt.

Dies ist nur eine kleine Auswahl der Themen, die Sie in Ihren 40 Jahren auf der kommunalpolitischen Bühne mitentschieden und Verantwortung dafür übernommen haben.

Als Gemeinderat haben Sie sich nicht nur während Ihrer Zeit als Schulleiter des Balinger Gymnasiums, sondern auch danach immer für die schulische und die außerschulische Bildung eingesetzt. Als ehemaliger Schüler und späterer Rektor sind Sie nicht nur Ihrer ehemaligen Wirkungsstätte, dem Balinger Gymnasium, bis heute tief verbunden, sondern Ihnen war und ist das Thema „Bildung“ insgesamt eine Herzensangelegenheit und zieht sich wie ein roter Faden durch ihr gesamtes berufliches, politisches und auch weiteres ehrenamtliches Wirken. Dies wird nicht zuletzt auch an Ihrer bis heute ausgeübten Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender der Volkshochschule Balingen deutlich.

Stets haben Sie alle Projekte mit sehr viel Weitblick und Sachverstand umfassend begleitet. Sie überzeugten in der Debatte mit sachlichen, wohldurchdachten, handfesten und immer gut recherchierten Argumenten, waren auch immer wieder Mahner, wenn es darum ging, Maß zu halten und die Finanzen im Blick zu haben. Polemik, Übertreibung oder Unsachlichkeit war Ihnen fremd. Und so wurden Sie im gesamten Gremium sehr geschätzt und anerkannt, Ihre Stimme hatte Gewicht und entscheidenden Einfluss auf die Beschlüsse, die gefasst wurden.

Und Sie waren nicht nur Gemeinderat, nein Sie lenkten seit unglaublichen 22 Jahren als Vorsitzender die Geschicke der Fraktion der Freien Wähler und waren darüber hinaus 20 Jahre lang auch ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters und somit ein offizieller Repräsentant der Stadt Balingen.

Außerdem waren Sie 10 Jahre lang Mitglied des Kreistages und haben dort die Interessen der Stadt Balingen vertreten. Auch in diesem Gremium galt es in dieser Zeit wichtige und wegweisende Entscheidungen zu treffen wie zB den Grundsatzbeschluss zum Bau eines Zentralklinikums und in diesem Zusammenhang auch den Beschluss zur Festlegung des Standortes. Weitreichende Beschlüsse mussten aber auch in Bezug auf die Kreisschulen gefasst werden. Und so wurde unter Ihrer Mitwirkung ein umfassendes Investitionspaket für Schulneubauten, -sanierungen und -erweiterungen in der Größenordnung von über 40 Mio. EUR beschlossen, das nun Zug um Zug zur Umsetzung kommt.

Ihr ehrenamtliches Engagement beschränkt sich aber nicht nur auf die Kommunalpolitik. Auch die sportlichen Aktivitäten stehen bei Ihnen hoch im Kurs und so bringen Sie sich auch bei sporttreibenden Vereinen mit Leib und Seele ein. Seit 1961 sind Sie Mitglied der TSG Balingen, waren leidenschaftlicher Handballer und unterstützen die Abteilung Leichtathletik als Kampfrichtwart und Veranstaltungsorganisator. Als pädagogischer Leiter und als langjähriger erster Vorsitzender des Fördervereins Handballzentrum Balingen haben Sie sich ebenfalls einen Namen gemacht. Zudem waren Sie auch in der Balinger Tennisgemeinschaft aufgrund Ihrer jahrelangen Tätigkeit in der Vorstandschaft und als Mannschaftsführer der Herren 65 kein Unbekannter, sondern aktiv am Vereinsgeschehen beteiligt.

Ja lieber Herr Jessen,

durch Ihr vielfältiges und umfassendes ehrenamtliches Engagement, das Sie über ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen hinaus erbracht haben, haben Sie sich mit bemerkenswerter Schaffenskraft und profundem Sachverstand nicht nur für die Kommunalpolitik, sondern auch für das gesamte Gemeinwesen zur Verfügung gestellt und sich damit im Sinne unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als echter Demokrat erwiesen. Dieser formulierte nämlich in Bezug auf das ehrenamtliche Engagement zutreffend: „Das Ehrenamt ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie“.

Für Ihr beachtliches ehrenamtliches Engagement haben Sie bereits im Jahr 2012 hochverdient den Ehrenring der Stadt Balingen verliehen bekommen. Dies war sozusagen das „Große Dankeschön“, welches Ihnen seitens der Bürgerschaft, des Gemeinderates und der Verwaltung entgegengebracht wurde.

Und hinter dieses „Große Dankeschön“ setzen wir heute mit der Verleihung des „Verdienstabzeichens des Städtetags in Gold mit Lorbeerkranz“ ein dickes Ausrufezeichen.

Mit dieser Auszeichnung werden die Ehrennadel als „Verdienstabzeichen des Städtetages in Gold mit Lorbeerkranz“ sowie eine Urkunde überreicht.

Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:

 EHRENURKUNDE

„In Würdigung der 40-jährigen verdienstvollen ehrenamtlichen Tätigkeit im Gemeinderat der Stadt Balingen verleiht der Städtetag Baden-Württemberg Werner Jessen das Verdienstabzeichen des Verbandes in Gold mit Lorbeerkranz

Städtetag Baden-Württemberg

Stuttgart, den 15. Dezember 2020

Gezeichnet: Präsident Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz“

Hiermit darf ich Ihnen im Namen des Städtetages, aber selbstverständlich auch im Namen unserer Stadt, des Gemeinderates, im Namen von Herrn Bürgermeister Schäfer und der gesamten Verwaltung aber auch ganz persönlich zu dieser außergewöhnlichen Auszeichnung gratulieren und zugleich einen großen Dank für Ihren jahrzehntelangen, unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz aussprechen!

Gleichzeitig möchte ich mich anlässlich Ihres Ausscheidens aus dem Gremium im Namen aller für Ihre Arbeit, für Ihr Engagement, für das gute Miteinander, die hin und wieder kritische, aber konstruktive und lösungsorientierte Begleitung sowie Ihre Hilfsbereitschaft bedanken. Das Gremium hat immer wieder von Ihrem Fachwissen, Ihren umfassenden Kenntnissen der Balinger Gegebenheiten und vor allem auch Ihren langjährigen Erfahrungen als Schulleiter des Balinger Gymnasiums profitiert.

Wir wünschen Ihnen und auch Ihrer Frau nun persönlich alles Gute, vor allem aber gute Gesundheit und weiterhin viel Lebensfreude und freuen uns, wenn wir uns in der Nachcoronazeit dann auch wieder bei Veranstaltungen. kulturellen oder sportlichen Ereignissen oder bei einem Ihrer Rundgänge durch die Stadt begegnen.

Ich darf Sie nun zusammen mit Ihrer Frau zu mir nach vorne bitten, damit Sie die Ehrennadel sowie die Urkunde entsprechend der Hygienevorschriften entgegennehmen können.

Auch Ihnen, sehr geehrte Frau Jessen, gilt unser herzlicher Dank für Ihre jahrzehntelange Unterstützung. Sie haben Ihrem Mann über die vielen Jahre hinweg immer wieder den Rücken freigehalten, damit er sein umfassendes ehrenamtliches Engagement leisten konnte.

Dafür darf ich Ihnen ebenfalls unseren besonderen Dank aussprechen! So eine langjährige Unterstützung war und ist keineswegs selbstverständlich.

Und als kleine Entschädigung sozusagen dafür, dass Sie doch sehr oft auf Ihren Mann verzichten mussten, darf ich Ihnen einen Blumengruß überreichen.

Abschiedsrede von Werner Jessen aus dem Gemeinderat

Sehr geehrter Herr Reitemann, sehr geehrter Herr Schäfer,
sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung,
liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats,
„Ein Jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“, so heißt es schon bei Prediger Salomo.
Nach über 40 Jahren im Gemeinderat ist es nun für mich an der Zeit, aufzuhören. Ich möchte dies rechtzeitig tun, bevor andere sagen, es wäre höchste Zeit.
Ich verlasse dieses Gremium mit großer Zufriedenheit und wünsche Ihnen allen alles Gute, verbunden mit der Hoffnung, ja mit der Gewissheit, dass Sie auch künftig nach intensiven, manchmal durchaus kontroversen Beratungen, gute, zukunftsorientierte und nachhaltige Entscheidungen für unsere Heimatstadt Balingen treffen werden, stets basierend auf der Arbeit einer engagierten und sachkundigen Verwaltung. Balingen und die Balinger haben es verdient.
„Suchet der Stadt Bestes“ war meine Handlungsmaxime, mein kurzes kommunalpolitisches Grundsatzprogramm. Denn nur, wenn es der Stadt gut geht, wenn Gemeinwohl grundsätzlich vor Eigenwohl geht, geht es auf Dauer auch den Bürgerinnen und Bürgern gut. Dabei gilt es aber immer, persönliche Betroffenheiten einerseits und Nutzen für die Allgemeinheit andererseits sorgfältig abzuwägen. Mit unserer Lokalpolitik gestalten wir unser gesamtes unmittelbares Umfeld, in dem wir tagtäglich leben und für das wir primär verantwortlich sind. Da bin ich ganz bei Joachim Gauck, der mir bei unserem Bürgertreff 2004 aus dem Herzen gesprochen hat mit der prägnanten Aussage: “Freiheit bedeutet in erster Linie Verantwortung.“
Mir war es stets eine Ehre, eine große Freude und eine Verpflichtung zugleich, Gegenwart und Zukunft unserer Heimatstadt gemeinsam zu entwickeln und zu gestalten, sich den wechselnden Schwierigkeiten zu stellen, aber auch Chancen zu ergreifen und dabei einen langen Atem zu haben.
Natürlich gäbe es nach 40 Jahren im Gemeinderat viel zu erzählen: Nachdenkliches, Kurioses, Trauriges und Heiteres. Aber dafür ist heute nicht die Zeit. Sie haben noch eine lange Tagesordnung.
Rein statistisch habe ich in diesen Jahren an rund 500 Gemeinderatssitzungen teilgenommen, sowie entsprechend vielen Ausschusssitzungen und Fraktionssitzungen. Hinzu kamen Klausurtagungen, Wald- und Stadtumgänge und manches andere mehr. Insgesamt wohl an die 2000 Sitzungen mit weit über 10000 Tagesordnungspunkten, manchmal mit mehr als 600 Seiten Unterlagen zu einer einzigen Sitzung.
Trotzdem war es mir nur selten eine Last, vielmehr zumeist eine Bereicherung, verbunden mit vielen Einblicken und Erfahrungen in unterschiedlichste Lebensbereiche, und nicht zuletzt vielen persönlichen Begegnungen, die ich nicht missen möchte, die meinen Horizont erweitert haben, die es mir ermöglicht haben, unsere Stadt in einer Gesamtheit zu erleben, die man sonst nicht wahrnimmt.
Möglich war dies nur, weil meine Familie es mitgetragen hat. Dafür möchte ich heute insbesondere meiner lieben Frau von ganzem Herzen danken, ohne ihre Rückendeckung, häufig verbunden mit gutem Rat aus weiblicher Sicht, wäre mir die Ausübung des Gemeinderatsmandats nicht so lange möglich gewesen.
Bedanken möchte ich mich bei den Bürgern, die mich gewählt haben und mir vertraut haben.
Bedanken möchte ich mich ebenso bei meiner Fraktion, auch bei den Ehemaligen, für das stets offene Gespräch, die Unterstützung und das freundschaftliche Miteinander.
Bedanken möchte ich mich bei Ihnen, Herr Reitemann, stellvertretend auch für Ihre Amtsvorgänger und für alle Mitarbeiter der Verwaltung, für die jahrzehntelange gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und natürlich auch für die wohlwollenden Worte zum Abschied und zur Verleihung des goldenen Verdienstabzeichens des Städtetags.
Ich schließe mit allen guten Wünschen für das ganze Gremium und alle städtischen Mitarbeiter. Bleiben Sie trotz vieler Widrigkeiten unverzagt und engagiert, suchen Sie weiterhin der Stadt und ihrer Bürger Bestes und bleiben sie in diesen Pandemiezeiten vor allem gesund.
Und nun sage ich frei nach Hermann Hesse: „Wohlan denn, Herz, nimm Abschied“ und warte geduldig auf einen Impftermin und den Zauber eines neuen Anfangs.

Wolfgang Hallabrin

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